Sommer 87 ein wundervoller heißer Sommer in einer Kleinstadt in Kansas nahe Wichita, für Kinder ein Traum für Farmer jedoch eher ein Alptraum, doch diesen Sommer konnte Thomas auch das nicht die Ernte verhageln. Nein, er und seine Frau Amy erwarteten ihr drittes Kind und es konnte jeden Tag soweit sein. Seine Schwester war angereist und hatte ihm versichert gut auf seine Frau und die beiden Jungs zu achten während er sich um die Felder kümmerte und dafür sorgte, dass nichts der Dürre zum Opfer fiel. So wurde er eines abends am 18. 8 von Babygeschrei empfangen als er von einem langen anstrengenden Tag nachhause kam. Der Stolz und die Freude über seinen weiteren Stammhalter war groß das er seine Müdigkeit gleich vergaß. Es war keine leichte Geburt, aber Mutter und Kind ging es gut und Amy ruhte sich aus während Thomas und seine Schwester sich um Baby Steven kümmerten.

Amy hatte Thomas bereits als sie erfuhr das sie schwanger war gesagt dass wenn sie einen Sohn bekommen würden er ganz bestimmt nicht Thomas jr. heißen würde, sowie es in den Kleinstädten gern gemacht wurde den Sohn nach dem Vater zu benennen. Das war dem Farmer nur recht, denn er wollte weder, dass er Thomas noch Cornelius hieß wie sein Vater und Großvater, auch wenn er den Traditionen verbunden war. Doch um der Familientradition nicht völlig abzuschwören, wurden die Namen eben Zweitnamen. Steven Thomas Cornelius Fulton wuchs in der kleinen Gemeinde auf ebenso seine beiden Brüder die ein beziehungsweise 3 Jahre vor ihm auf die Welt kamen. Stolzer konnte der Farmer nicht sein, seine Jungs halfen mit und waren gute Schüler, sogar mehr wie gut es war als wollte einer den anderen irgendwie übertrumpfen, doch sie verstanden sich blendend es war nur ein kleiner Anreiz für die drei wirklich ihr Bestes zu geben.

Stevens Brüder kamen ganz nach ihrem Dad, sie waren voll und ganz auf die Farm eingestellt, Tiere und Anbau. Steven war ein wenig anders gestrickt, ja er half natürlich mit, aber seine Leidenschaft war seit der Junior High Theater und Schauspielerei, oder eher gesagt Regie zu führen, jedes Jahr hatte er die Feierlichkeiten in seinen Händen, er spielte und führte Regie. Und jede Aufführung wurde besser als die zuvor, ein Talent welches die Lehrer auch förderten. Schließlich auf der Wichita High School North. Wurde er schon direkt an die zuständigen Lehrer verwiesen, die seine Aufführungen bereits kannten und froh waren ein aufstrebendes Talent in Sachen Schauspiel und Regie zu formen. Um seine schulischen Leistungen mussten sie sich nicht sorgen er war begabt in Sprachen und schaffte auch die anderen Fächer fast mit Bestnoten, dass ihm seine Lehrer bereits zwei Jahre vor seinem Abschluss rieten sich als Model zu verdingen, er hatte das Aussehen und war trainiert die besten Aussichten um eine Karriere zu starten. Das hieß, als Job neben dem Studium, denn sie wussten, dass er einer Farmerfamilie entsprang und da kaum Geld für ein Studium da war, welches so ausladend und weitschichtig war. Er folgte dem Rat und fand auch eine Agentur die ihn nahm, sie bereuten es nicht, ganz im Gegenteil er wurde noch während der Senior High zu einem vielgebuchten Model. Was alles nur erleichterte, nach seinem Abschluss verließ er Kansas. Er ließ seine Familie zwar nicht gern zurück aber er wusste auch, dass seine beiden Brüder die die Farm irgendwann übernehmen würden, ihrem Dad und Mom mit vereinten Kräften halfen.

Sein Ziel war L.A. dort hatte er einen Platz an der California State University, Los Angeles um Schauspiel und Regie zu studieren um sich das kostenintensive Studium leisten zu können hatte er bereits einiges von seinen Modelgagen angespart und würde auch weiterhin als Model arbeiten zumindest bis er mit seinem Studium fertig war. Sechs Jahre später, einem Master in Schauspiel und Regie in der Tasche und einigen Zusätzlichen Kursen die er selbst für sinnvoll erachtet hatte verließ er die Uni. Steven wollte Erfahrungen sammeln, eigentlich mehr in der Regie als im Schauspiel, aber gleich mal in New York angekommen wurde er für eine Seifenoper gecastet. Der jugendliche Liebhaber einer älteren Frau, aufreizend und bestimmt nicht so jung wie sie aussah, aber welche Schauspielerin war das schon. Zwei Jahre spielte er, zwei weitere Jahre spielte er, produzierte und führte er auch Regie. Der aufstrebende junge Mann fühlte sich aber zu mehr auserkoren als bei Seifenopern Regie zu führen. Nachdem die Serie nach 4 Jahren trotz großem Erfolg eingestellt wurde ging er wieder nach Los Angeles, schließlich war L.A. die Metropole des Films. Das Glückskind fand hier einen Regisseur dessen Protegé er wurde, der Mann sah in ihm einen neuen Steven Spielberg oder Martin Scorsese und der Erfolg gab ihm recht. Natürlich gab es auch das eine oder andere mit dem er mehr Schlagzeilen machte als wie herausragend die Filme waren bei denen er mit, oder gar alleine Regie führte. Besonders kam er in die Schlagzeilen als er plötzlich von einem Tag auf dem anderen Vater einer Tochter wurde, Mutter unbekannt zumindest für die Öffentlichkeit.

Steven wusste wer die Mutter war, ein kleiner Ausrutscher der ihm hätte nie passieren dürfen, doch er war auch nur ein Mann und nicht gegen alle Reize der Damenwelt immun. Er hatte nach langer Zeit nach seiner Affäre mit der Frau eines Schauspielers sozusagen ein Körbchen vor die Türe gelegt bekommen. So konnte man es wohl ausdrücken. Nein, die Frau Namens Veronique kam eines Nachts zu ihm, sie war auf dem Nachhauseweg von einer Kur in Europa, zumindest war es das was sie ihrem Mann und der Öffentlichkeit gesagt hatte. In Wirklichkeit hatte sie entbunden und nun stand sie vor ihm und übergab ihm das Baby samt Vaterschaftstest und ihrer Verzichtserklärung irgendwelche Ansprüche zu dem Kind zu stellen. Sie wollte einfach keinen Skandal und auch keine Schwierigkeiten mit ihrem Gatten, konnte er verstehen, es war ein Fehler gewesen wie sie beide noch nach der Nacht festgestellt hatten, ein sehr anregender Fehler, aber ein Fehler. Es dauerte eine Weile bis er nicht mehr unter Beobachtung stand, die Paparazzi wollten unbedingt die Frau auf ein Bild bekommen, die Mutter des Kindes, doch da kam keiner, er hatte eine alte Dame eingestellt die ihm in der ersten Zeit half das Baby zu versorgen, er hatte null Ahnung wie man mit Babys umging, da half ihm sein Studium nun so gar nicht. Sie war Hebamme im Ruhestand und war froh noch etwas Sinnvolles tun zu können außerdem war das Gehalt was der junge Regisseur ihr zahlte nicht nur angemessen sondern ermöglichte ihr ein wirklich gutes Leben und das sogar in seinem Haus.

Das war vor über 5 Jahren, er hatte sich bereits zu einem angesagten Regisseur hochgearbeitet und konnte nun auch schon zusätzlich einige Filme produzieren was zwar viel Verantwortung war, aber er hatte ein goldenes Näschen für gute Drehbücher. Dass er nun in Miami wohnte lag einfach nur daran, dass er Abstand zu der Mutter seines Kindes haben wollte, und um möglichen Gerüchten aus dem Weg zu gehen.

ACHTUNG TRIGGERWARNUNG!!
Während draußen in feiner Stille der Schnee durch den Mondschein zur Erde fiel und die Bevölkerung der Stadt Sofia in Bulgarien, ihren Tiefschlaf nachging, sah es in dem runter gekommenen Haus im Westen der Stadt ganz anders aus. Quälendes Geschrei schlug von den tiefroten Wänden des Hurenhaus wieder, als eine Wehe die nächste jagte und das kleine Mädchen das Licht der Welt erblickte. Schon mit dem ersten Atemzug des jungen Mädchens war allen Anwesenden bewusst, welches Schicksal auch sie erfahren würde. In der wohl ärmsten Gegend der Stadt sahen die Perspektiven für die Zukunft ziemlich beschränkt aus, weshalb sie schon als kleines Mädchen ihre Zeit in diesem Haus verbrachte, wenn auch nur als 'Gast'. Das Leben als Zwangsprostituierte hatte ihre Mutter aber niemals davon abgebracht dem jungen - weiterhin unschuldigen - Mädchen, unendlich viel Liebe entgegen zu bringen. Die wohl einzige Liebe, die Vika Yanev in ihrem Leben je erfahren würde, denn auch wenn ihre Mutter darauf achtete, dass man niemals Hand an sie legte, war diese Tatsache der Obhut schwierig umzusetzen, wenn man jeden Tag mit mehreren dutzend Männern zu tun hat, die nur das eine wollten. Die Ansicht, dass Frauen wertlos seien und wirklich nur für das eine Gut waren, war unter den Gefilden leider weit verbreitet.
Jeder würde sich ein weit aus besseres Leben wünschen, doch Nastja – Vikas Mutter – war schon unendlich glücklich darüber, dass man ihr Vika nicht wegnahm. In den Pausen beschäftigte sie sich mit dem jungen Ding, brachte ihr Sachen bei, welche sie selbst auch in jungen Jahren gelernt hatte. Schreiben und Lesen, Rechnen, aber auch nützlichere Dinge wie das Nähen, Schneidern und Kochen. Vika war trotz der schwierigen Umständen glücklich. Zu mindestens bis zu ihrem 6ten Lebensjahr. Ihre Mum machte den Anschein, als wäre etwas ganz und gar nicht in Ordnung und doch, jedes mal wenn Vika fragte, was sie denn hätte, lächelte ihre Mommy beruhigend, nahm sie in den Arm und drückte sie an sich. Ein Kuss auf den Schopf, dann gab sie ihr zu verstehen, dass mit ihr alles gut war und das sich Vika keine Sorgen zu machen brauchte. Jedes Mal kuschelte sich das junge Mädchen dann an ihre Mama und schloss die Augen. Es war, als würde das leichte weiche Streicheln über ihren Schopf und Rücken ihr all die Sorgen nehmen, die eigentlich schon keinem Kind entsprechend waren, denn eigentlich sollte sie sich Gedanken um das nächste Spielzeug machen, was vielleicht kaputt geht, oder wie es in der ersten Klasse sein würde, doch Vika hatte in ihren 6 Jahren auf der Erde schon vieles gesehen und fokussierte ihren Blick einfach auf andere Sachen.
Tag ein und Tag aus begleitete sie ihre Mom zur Arbeit, lernte dort in einem Hinterzimmer und genoss den Schutz der Frau, welche sie geboren hatte. Doch bald schon musste Vika feststellen, dass Nastja doch nicht ganz ehrlich zu ihrer Tochter gewesen war, denn es dauerte nicht lange, da wurde ihre Haut fahl, der Ausdruck in ihren Augen leer, sie verlor noch mehr an Gewicht und wirkte in allem unendlich krank. Vika verstand es nicht, doch hielt ihre Mom ihre Krankheit weiter im Verborgenen. So lange, bis es ihr nicht mehr Möglich war. Irgendwann fand man sie tot in einem Bett, bestiegen von einem Freier, der offenbar seinen Fetisch entdeckt hatte. Mit dem Tod von Nastja Yanev war die kleine Vika alleine auf der Welt. Sie wusste nicht, wer ihr Vater war – wahrlich ein Freier, der nur einmal über ihre Mutter drüber gerutscht war – und so war sie auf sich alleine gestellt. Man mochte doch denken, dass sie ins Pflegesystem aufgenommen werden würde und sicherlich wäre sie das auch, wenn der Besitzer des Hurenhauses – Parev - nicht ein lukratives Geschäft in ihr sah. Er nahm sie auf, doch statt die gewünschte väterliche Liebe, die Vika erhofft hatte – wieso auch immer sie auf diesen höchst absurden Gedanken kam! - erhielt sie nun mehr das Gegenteil.
Das erste Mal, als Parev seine Hand gegen sie erhob war ein Schock, so hatte sie niemals körperliches Leid erfahren, doch mit jedem Tag häuften sich die Ereignisse. Erschreckend, dass man in solchen Momenten vieles über sich selbst erfuhr. Vika hatte die Wahl. Entweder sie würde an den Misshandlungen zerbrechen oder sie würde weiterhin aufrecht gehen und ihre Entscheidung, dass Leben weiter auf den Beinen verbringen zu wollen, nahm Parev zum Anlass, sie brechen zu wollen. Er versuchte es. Tag für Tag. Woche für Woche. Jahr um Jahr. Hinterhältigkeiten und fehlendes Vertrauten zeigten der jungen Yanev, dass sie sich einzig auf sich selbst verlassen konnte.
Sie war keineswegs dumm, wusste sich auf gewisse Art und Weise zu fügen und in all den Jahren hatte sie eine durch und durch dunkle Seite entwickelt. Eine, die den Schmerz, welchen man ihr antat zum Teil sogar genoss. Sie wehrte sich lange dagegen. Empfand sich selbst als Abartigkeit und schämte sich, doch all ihre schreckhaften Persönlichkeitsmerkmale rückten in den Hintergrund, als Parev sie zwingen wollte, dass erste Mal - im Alter von 15 Jahren -, mit einem Freier zu schlafen. Es hätte sie nicht wundern sollen, immerhin hatte er mehr als nur einmal deutlich gemacht, dass Vika ihm gehörte, woher aber der Vogel kam, dass er sie nun doch zu den Huren warf, war ihr schleierhaft und nichts, was sie akzeptieren wollte.
Sie weiß es noch lebhaft, als sie in den dunklen Raum, welcher nur mit wenigen Lichterketten ausgestattet war, welche kaum wirkliche Lichtquellen boten, stand in dem Mann entgegen blickte, der ihr eine heiden Angst machte. Er war groß, muskulös und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er keineswegs hier her gehörte und noch während sie den Fehler an der ganzen Situation suchte, griff er sie, schlug sie zu Boden und zerrte sie dann aufs Bett, nur um sich an ihr vergehen zu wollen. Während sie die Lippen des Mannes an ihrem Hals spürte, die Hände an Stellen, wo diese nichts zu suchen hatten, griff sie nach der Lampe auf dem Nachttisch und schlug diese auf den Kopf des Mannes. Vollkommen entsetzt über sich selbst, wusste sie, dass Parev sie für dieses Verhalten brutal bestrafen würde. Sie hatte es oft gesehen, wie er es bei anderen machte, die sich weigerten die Beine breit zu machen. Im ersten Moment erfasste sie Panik. Im Nächsten aber sah sie die Chance zur Flucht, als sie den bewusstlosen Mann von sich runter schob, in seine Hosentasche griff und ihm all das Geld wegnahm, was er dabei hatte. Selbst seinen Hoodie stahl sie und zog sich diesen über. Auf leisen Sohlen verließ sie das Zimmer und mit jedem Schritt in Richtung Ausgang klopfte ihr Herz immer schneller und schneller. Sie glaubte, dass man es sicherlich hören könnte, wenn die leise Musik im Hintergrund verstummen würde. Den Kopf geneigt, die Kaputze weit ins Gesicht runter gezogen schien sie offenbar unscheinbar zu sein und schaffte es unbemerkt raus. Sie lief die Straße hinab, ohne einmal zurück zu schauen oder gar ein wirkliches Ziel vor Augen zu haben. Wohin mit einer 15 Jährigen ohne richtige Schulausbildung? Ohne Perspektiven? Der jungen Bulgarin war es egal, Hauptsache weg.
2 Tage war sie auf der Straße, weiterhin die Angst im Nacken, Parev könne sie am Ende doch erwischen, als ein älteres Ehepaar sie fand. Halb verhungert, zitternd. Sie nahem sie mit, gaben ihr Essen, Trinken und zeigten sich von einer guten Seite. Vielleicht gab es doch noch gute Menschen auf dieser Welt und auch wenn sie anfänglich recht zurückhaltend war, öffnete sie sich. Allerdings konnte man Menschen nur vor den Kopf schauen und auch, wenn das Ehepaar wirklich freundlich wirkte, und die junge Vika aufnahm, sie sogar in die Schule schickte, dauerte es nur einige Monate, bis der Herr des Hauses sich Nachts in ihr Zimmer schlich. Hin und her gerissen zwischen der Angst abermals auf der Straße leben zu müssen und des Missbrauchs, wägte sie das kleinere Übel ab und entschied sich dafür, erneut die Flucht anzutreten. Abermals hatte man ihr bewiesen, wie schlecht die Leute waren. Hatte ihr gezeigt, WIE man im Leben zurecht kommt. Wenn man etwas wollte, musste an es sich holen. Egal mit welchen Mitteln und Vika wollte dieses Leben nicht mehr. Sie suchte sich kleine Nebentätigkeiten, wo sie ein wenig was an Geld verdiente, hauste in einem Haus, welches eigentlich verlassen war, aber im obersten Stock waren die Fenster heil und es war nicht kalt. Sie hatte sogar einem Kind den Schulrucksack gestohlen, um zu verstehen, was da in der Schule Anmach war. Sie entwickelte trotz der misslichen Lage einen Hang zu Sprachen, lernte neben ihrer Muttersprache noch Englisch, Russisch und Spanisch. Natürlich zu Anfang nicht wirklich gut, aber immer wieder schnappte sie Wortbrocken auf, währen sie die Zeitung austrug, die Autos der luxuriösen Wohngegend wusch oder die Gartenarbeit erledigte. Selbst mit der Angst im Nacken war sie zufrieden. Selbst, als man sie beim Gärtnern auf eine Möglichkeit zum Geld machen ansprach. Anfangs vollkommen skeptisch, wagte sie doch den Schritt zu einem Casting für eine Modelargentur und wurde sogleich reichlich belohnt. Von nun an sollte sie ein weit aus besseres Leben führen, sie hatte es im Gefühl und diesmal, trog ihr Gefühl sie nicht.
Sie verdiente Geld. Ließ sich in schicken Kleidern ablichten und ließ zu, dass sie sich einen Namen machte. Allerdings machte dies auch andere Männer auf sie aufmerksam, die ihr auflauerten. Nur durch einen Nachbarn, der die Kerle vorzeitig sah und die Polizei rief – welch Wunder, wenn man Kohle besaß kamen diese sogar mal schnell an oder halfen sogar – konnte sie den Fängen Parev noch einmal entkommen. In diesem Moment wurde ihr allerdings bewusst, dass sie hier in Bulgarien niemals frei leben konnte und noch ehe ihre Berühmtheit international wurde, verließ sie das Land. Ein X beliebiges Ziel auf der Karte ausgesucht landete sie in Miami. Jung, hübsch und in der Blüte ihres Lebens. Süße 23 Jahre alt. Zu dumm, dass sie wieder am Angang vor einem großen Nichts stand. Sie machte weiter, wo sie in Sofia aufgehört hatte. Kleinere Jobs, welche sie über Wasser halten sollten. Unter anderem auch als Kurier eine hiesigen Lieferfirma, welche unter anderem Whiskey in den Export brachte. So traf sie auf Nolan Hayes. Der verschwiegene großgewachsene Mann, der seit nun mehr als 2 Jahren die Firma seines Vaters übernommen hatte. Schon zu Anfang war es kein leichtes, denn das erste Treffen bestand darin, dass sie gleich eine der teuren Flaschen hatte zu Boden fallen lassen und damit die Wut des Amerikaners auf sich gezogen hatte, nur schreckte das die Bulgarin keineswegs ab. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie er sie gepackt hatte und mit Wucht gegen den Lieferwagen stieß. Sie wusste nicht, was er erwartet hatte zu sehen, doch sicherlich nicht dieses verzückte Grinsen auf ihren Lippen. Sei es drum. Sie sahen sich immer öfter, wenn sie ihre Touren fuhr und hier und da kamen sie sogar ins Gespräch, wenn auch nicht das typische Gespräch, was man so kannte. Beleidigungen gingen hier und da mit einher und es machte den Anschein, als würden sie einander absolut nicht leiden können und doch verband die beiden mit der Zeit eine gewisse Loyalität. Freunde? Vielleicht ein wenig Hochgesteckt, wobei... Irgendwie waren sie das doch geworden, denn selbst als sich Vika umorientierte und bald schon nicht mehr den Whiskey auslieferte, sondern an Gästen ausschenkte, behielten sie beide den Kontakt bei. Sie sahen sich hin und wieder, unternahmen was zusammen und auch wenn Vika immer sagte, sie würde ihn nicht einmal mit der Kneifzange anpacken, kam es, wie es kommen musste. Nach Feierabend war Vika auf dem Weg in ihre winzige kleine Wohnung, vollkommen gereizt und sauer, weil ein Gast wieder einmal meinte sie begrabschen zu wollen, da tauchte Nolan aus dem Nichts auf und lud sie ein, sie nachhause zu fahren. Da ihr die Füße weh taten, stieg sie zu ihm ins Auto. Sie hatte keine Lust auf Schön schreiben und mit seinen dummen Sprüchen hatte er an diesem Abend den Bogen überspannt, also holte sie aus und schlug ihm ins Gesicht, noch ehe sie ausstieg. Sie hatte allerdings nicht mit dem Konter gerechnet, als er ihr nachgelaufen war, sie packte und unsanft gegen das Mauerwerk schlug. Seine Hand um ihre Kehle, sah sie ihm in die Augen und dachte nicht einmal daran, sich irgendwie Devot zu verhalten. Stattdessen gab auch sie wieder was zum Besten und dann kam es, wie es musste. Vielleicht war es der Rausch, vielleicht bei ihm die Wut, die abgebaut werden musste, doch Vika gab sich vollkommen ihren tiefen dunklen Gelüsten hin. Auf dem Weg nach oben ging schon ziemlich viel zu Bruch, in der Wohnung sah es nicht anders aus und auch wenn der Sex hart war, hatte sie jeden Moment genossen. Ein einmaliger Ausrutscher, so dachte sie es. Nach einem einmaligen Mal folgte ein weiteres. Dann noch eines. Drei. Eine goldene Zahl und offenbar die Anzahl, in der es einen Treffer gab, wenn auch vollkommen ungewollt! Anfangs glaubte sie noch, sie habe sich eine Grippe zugezogen. Doch als es ihr einfach nicht besser ging und dann auch noch ihre Regel ausblieb, suchte sie einen Arzt auf, mit einem entsetzten Ergebnis. Sie war Schwanger.
Heillos Überfordert wusste sie im ersten Moment nicht, was sie tun sollte. Sie versteckte sich in ihrer Wohnung, reagierte nicht auf Anrufe, oder sonstiges. 3 Tage. Erst dann wagte sie wieder einen Schritt vor die Türe, wenn auch nur, um sich einen Termin in der Abtreibungsklinik machen zu lassen. Sie wog in Gedanken ab, ob sie es Nolan sagen sollte, entschied sich dann, offen und ehrlich mit ihm zu reden. Auf dem Weg zu ihm bröckelte ihre Entschlossenheit und war gänzlich verschwunden, als sie in der Destillerie ankam und vor der Bürotür von ihm stand. Die Hand zum Klopfen erhoben, entschied sie sich im letzten Moment anders und verschwand.
Einen Monat später stand sie vor der Klinik, um sich das Baby weg machen zu lassen, betrat diese und unterschrieb alles Notwendige, als sie die Stimme ihrer Mutter hörte. Sich an die besonderen Momente in Liebe zurück erinnerte und es nicht mehr konnte. Schweigsam und ohne sich abzumelden verließ sie das Wartezimmer und verschwand. Eine Freundin von ihr wohnte in Boston, also packte sie ihre 7 Sachen, schrieb Nolan eine freche Whatsapp, in der sie ihm schrieb, dass sie eine Weile abtauchen würde weil sie jemanden kennen gelernt hatte, als Scherz sogar gemeint, dass er sie nicht zu sehr vermissen sollte - und verschwand.
In der Zeit der Schwangerschaft stand ihre beste Freundin ihr in all den Strapazen bei und mit jedem Tag, in welchem sie ihr Kind unter dem Herzen trug, wuchs die Liebe zu ihm noch viel mehr. Es war eine beschwerliche Schwangerschaft und doch bereute sie nicht einen Moment es getan zu haben. 12Tage kam die Kleine zu früh auf die Welt, dennoch absolut Kern gesund.
Noch niemals hatte Vika ein solches Glück empfunden, wie in dem Moment, als sie ihre Tochter das erste Mal auf dem Arm hielt. All die Beschwerlichkeiten ihres Lebens waren mit einem Mal in den Hintergrund gerückt und nur noch ein dumpfes Pochen in ihrem Kopf. Kaum eine Bedeutung. Sie gab all ihre Kraft für die kleine Nastja – benannt nach ihrer geliebten Mutter. Das erste Mal in ihrem Leben verstand sie, was wirkliches Glück war. Sie fehlte es an nichts und doch war da dieser Dunkle Fleck, an welchen sie immer wieder denken musste, denn sie wusste bis heute nicht, wer ihr Vater war. Dieses Schicksal, dieses Loch in der Brust, wollte sie ihrer Tochter ersparen und entschied sich nach einigen Monaten nach Miami zurück zu kehren. Völlig Nervös, weil sie vor der großen Hürde stand, Nolan die Wahrheit zu sagen. Ihm zu offenbaren, dass er Vater einer wunderbaren hübschen 1 Jährigen Tochter war.

Vom Tellerwäscher zum Millionär?! Das ist es doch was man allgemein hin als den amerikanischen Traum bezeichnet. Und so ähnlich lässt sich aus das Leben Clifford James Harper am ehesten beschreiben. Clifford, was auch immer seine Mutter sich bei diesem Namen gedacht haben musste wurde in einem Nest kurz hinter Boston geboren. Seinen Vater hat er nie kennengelernt und seine Mutter hat als Bedienung in einem Diner wirklich alle Hände voll damit zu tun gehabt ihren Sohn und sich selber durchzubringen. Und auch wenn Geld in der Familie eigentlich immer ein Thema war, einfach weil es nie wirklich reichte, ist C.J, wie ihn seine Freunde nennen, der letzte der sich über seine Kindheit beschweren würde. Auch die Tatsache das er ohne Vater aufwuchs war etwas was ihm nie wirklich gestört hat. Aber wie soll man auch etwas vermissen das man nicht kennt. Und seine Mom war ihm mehr als genug. Noch heute denkt er mehr als liebevoll an die Frau zurück die ihm sein Leben schenkte und ihn immer in all seinen Träumen unterstützt hat. Und die leider viel zu früh aus seinem Leben genommen wurde.
Während seiner Schulzeit bereits stellte sich heraus das Clifford mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz beschenkt wurden war. Mit einem IQ von knapp 155 Punkten gehörte zu den Menschen denen lernen nicht nur leicht fiel sondern viel mehr zu den Menschen denen jeder Stoff anscheinend einfach im Schlaf zu fiel und die sich dem mach nur all zu schnell langweilten.
Es war also wenig verwunderlich das es gleich 2 Schuljahren waren die C.J überspringen konnte.
Und doch war C.J alles andere als ein Nerd, im Gegenteil er war obendrein auch noch eine wahre Sportkanone. Der beliebte hoch gewachsene Junge mit den strahlend blauen Augen war Quaterback des Footballs Teams. Eine Tatsache die ihm sein Studium an der renommierten Harvard Uni ermöglichte. Den nur über ein volles Stipendium war ihm das möglich. Und das er genau dieses bekam erfüllte seine ohne schon stolze Mutter mit nur noch mehr stolz.
Sein Studium absolvierte C.J suma cum lauda als Jahrgangsbester. Und noch bevor er seine klinische Ausbildung absolvieren konnte verstarb seine Mutter nach schwerer Krankheit, die ihr Herz leider so in Mitleidenschaft gezogen hatte das dieses es letztlich nicht mehr schaffte und versagte. Das sie krank war wusste er schon lange, genau das war mit ein Grund dafür das er Medizin studierte und das die Tatsache das es Herzversagen war das seine Mutter zum Schluss das Leben kostete war wohl der Hauptgrund aus dem er später die Facharztausbildung zum Herz – Thorax Chirurgen machte. Und alles daran setzte auch hier zu den Besten des Landes zu gehören.
Da ihn in Boston nun nicht mehr hielt startete er seine klinische Ausbildung in New York am New York – Presbyterian. Während dieser Ausbildung lernte C.J eine junge Kollegin kennen und nicht nur das. In Rayna fand er die Liebe seines Lebens! Und so wunderte sich niemand darüber das die beiden noch bevor sie ihre Ausbildung beendet hatten heirateten. Die beiden galten lange als das Traumpaar der Klinik und als sie beide Baltimore verließen damit C.J seine Ausbildung am berühmten Johns Hopkins Hopkins beenden konnte gab es viele Kollegen und Freunde die, den Weggang der beiden bedauerten. Doch für Rayna standfest das sie ihren Mann in seinem tun unterstützen wollte. Hinzu kam das sie als Kinderärztin sich nichts mehr wünschte als eine eigenen Familie.
Was dann auch einige Jahre später, kurz bevor C. J seinen Fachausbildung beendete der Fall sah. Rayna wurde schwanger und beide freuten sich sehr. C.J hatte sich schon während der letzten Jahre einen Namen als vielversprechender junger Arzt gemacht und so war es wenig verwunderlich das man ihm, nach erfolgreiche bestandener Ausbildung
wieder in New York willkommen hieß. Den hier her wollten sie alle beide wieder zurück. Hier hatte für sie alles angefangen und hier wollten sie auch mit ihrer kleinen Familie leben.
Doch nicht wehrt für Ewig und damit sollte wohl auch das Leben von C.J. Clark keine Ausnahme sein. Denn das Schicksal sieht es anscheint nicht gerne wenn sich so viel Glück auf einem Menschen richtet. Seine Karriere ging voran und auch seine Ehe verlief glücklich. Ihm wurde ein wundervoller kleiner Junge geboren. Sein Ansehen unter den Kollegen stieg und so war er gern gesehener Gast auf Kongressen und in anderen Klinik. Seine Forschung zu künstlichen Herzklappen und Herzen war ein Thema das in Zeiten von Organmangel immer stärker in den Fokus des Interesse rutschte.
C.J war viel unterwegs und auch wenn er sich nicht gerne von seiner Familie trennte, nur so konnte er weiter kommen.
So war er auch an jenem Abend, Ende Februar, nicht zu Hause. Rayna und Brian, sein mittlerweile 3 Jahre alter Sohn, waren auf dem Weg nach Hause. Sie hatten den Nachmittag mit Freunden verbracht als ein LKW ihnen auf einer verschneiten Landstraße auf ihrer Seite entgegen kam. Rayna hatte den Aufprall nicht mehr verhindern können. Für sie selber kam jede Hilfe zu spät. Brian starb noch bevor sein Vater den Weg von Cleveland nach New York schaffte, im Krankenhaus in dem sein Vater kurz davor stand Chefarzt der Herz – Thorax Chirurgie zu werden.
Ein Schlag von dem C.J sich nie wirklich erholte. Nie wird er sich verzeihen das sowohl die Frau die er über alles liebte als auch sein Sohn allein hatten sterben müssen.
C,J vergrub sich in seine Forschung und im OP. Freunde, Familie oder etwas in der Art schien es für ihn nicht mehr zu geben. Dinge die er vor dem Tod seiner Frau noch gerne tat waren plötzlich vollkommen Bedeutungslos für ihn. Wie ein Roboter funktionierte er. Und für viele die ihn kannte sah es aus als würde der erfolgreiche Arzt alles daran setzten sich selber zu Tode zu arbeiten um wieder mit den Menschen die er liebte vereint zu sein.
Ein Vorhaben das ihm auch beinahe gelungen wäre. Den genau ein Jahr nachdem seine Frau und sein Sohn verstorben waren erlitt C.J. Mit 35 Jahren einen Zusammenbruch im OP, mitten unter einer OP. Fast hätte er damit einem Patienten das leben genommen. Ein Schlag für die Karriere und bis zur Anhörung glaubte er jetzt auch noch das einzige was ihm blieb verloren zu haben.
Aber manchmal hatten eben auch Erwachsene noch einen Schutzengel. Es kam nie zu einer Gerichtsverhandlung für die tragische OP, man einigte sich über einen Vergleich. C.J verpflichtete sich zu einer Therapie und man entließ ihm aus seinem Vertrag in der Klinik!
3 Monate lang begab C.J sich in Stationäre Behandlung und verließ danach New York. Den nur so würde er jemals über seinen Verlust hinweg kommen.
Das alles ist jetzt 4 Jahre her. Und auch wenn sich vieles in seinem Leben verändert hat, gibt es eines was immer gleich bleibt. Ein großes Geheimnis das sich um den hochgewachsenen Mann rankt und das bereits seid dem er sein Studium begonnen hat. CJ's Weste ist bei weitem nicht so weiß wie man glaubt. Den noch bis heute verbringt er seine spärliche Freizeit damit einen kleine, streng geheime Privatklinik im Keller seiner riesigen Villa zu unterhalten. In diesem Keller behandelte er all jene die aus welchen Gründen auch immer sich keine richtige Klinik leisten oder erlauben können.

In den sanften Hügeln Schottlands, umgeben von nebelverhangenen Lochs und alten Burgen, wuchs Ewan in einer wohlhabenden Familie auf. Als einziger Sohn des Lairds von Glenwood war sein Leben von Anfang an für Größe bestimmt.
Ewans Kindheit war geprägt von den weiten, grünen Landschaften, die sein Zuhause umgaben. Er verbrachte seine Tage damit, durch die Heide zu streifen, den Dudelsack zu lernen und die Geschichten der alten Clans zu hören. Sein Vater, ein stolzer Mann mit einem Herz für die Traditionen seiner Vorfahren, sorgte dafür, dass Ewan eine Ausbildung erhielt, die eines zukünftigen Lairds würdig war.
Die Mauern des Familiensitzes waren gefüllt mit Antiquitäten und Erbstücken, die Geschichten von Tapferkeit und Ehre erzählten. Ewan lauschte oft den Gesprächen der Erwachsenen, wenn sie über Politik, Landwirtschaft und die Pflege des Familienerbes sprachen. Diese Gespräche prägten seinen jungen Geist und weckten in ihm den Wunsch, eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.
Doch nicht alles in Ewans Leben war ernst und vorbestimmt. Er hatte auch seine Momente des Übermuts, wenn er mit den Dorfkindern Fußball spielte oder heimlich in die Küche schlich, um die Leckereien zu probieren, die für die Festbankette vorbereitet wurden. Seine Mutter, eine Frau von großer Güte und Wärme, sorgte dafür, dass er trotz seines Reichtums und seiner Stellung Demut und Mitgefühl lernte.
Als Ewan älter wurde, begann er, die Welt außerhalb der schottischen Grenzen zu erkunden. Doch egal, wie weit er reiste, die Erinnerungen an seine Kindheit in den Highlands, an das Gefühl der Freiheit und die Liebe zu seinem Land, blieben ihm immer nahe. Sie formten den Mann, der er eines Tages werden sollte – einen Mann von Ehre, Stärke und einem tiefen Respekt für seine Wurzeln und seine Familie.
Ewan entdeckte schon früh seine Neigung zu Männern. Als er 15 Jahre alt war, fühlte er sich oft isoliert und unverstanden, da er in einer traditionellen Adelsfamilie aufwuchs, in der solche Themen tabu waren. Trotzdem fand er in der Kunst und Literatur einen Zufluchtsort, wo er seine Gefühle ausdrücken konnte.
Mit 18 Jahren begann Ewan, sich mehr für die Rechte der LGBTQ±Gemeinschaft zu engagieren und fand in der Gemeinschaft Unterstützung und Akzeptanz. Er nutzte seine Position und sein Erbe, um Bewusstsein und Verständnis für sexuelle Vielfalt zu schaffen, sowohl innerhalb seiner Familie als auch in der breiteren Gesellschaft.
Als er 25 wurde, hatte Ewan bereits einen Namen für sich als Aktivist gemacht und entschied sich, er wollte den Beruf erlernen, der der einzig richtige für ihn war.
Er begann eine Ausbildung in der Gastronomie. Er wollte einen Ort schaffen, an dem sich jeder willkommen und akzeptiert fühlen konnte. Mit 27 Jahren eröffnete er sein eigenes Café, das schnell zu einem Treffpunkt für Menschen aller Lebenswege wurde, die in einer warmen und einladenden Atmosphäre zusammenkamen.

Als Ewan sich mit seinem Vater verkrachte, dieser ihn enterbte, wollte er seine Heimat verlassen und so weit wie möglich von hier weg kommen.
Seine Ausreise aus Schottland war ein bedeutender Schritt in seinem Leben. Er fühlte eine Mischung aus Aufregung und Nervosität, als er sich auf den langen Flug nach Amerika begab. Die Vorbereitungen waren umfangreich, da er nicht nur seine persönlichen Sachen packen, sondern auch die bürokratischen Hürden der Auswanderung bewältigen musste. Trotzdem war er entschlossen, ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen.
In Amerika angekommen, wurde Ewan herzlich empfangen. Er war überrascht und erfreut über die offene und vielfältige Kultur, die er vorfand. Die Menschen waren freundlich und unterstützend, und er fühlte sich schnell als Teil der Gemeinschaft. In den Städten gab es eine lebendige LGBTQ±Szene, und Ewan fand schnell Freunde, die ihn in die lokale Kultur einführten.
Er genoss die Freiheit, seine Sexualität ohne Angst vor Diskriminierung oder Vorurteilen auszuleben. Amerika bot ihm die Möglichkeit, er selbst zu sein und gleichzeitig eine neue Kultur und Lebensweise zu entdecken.
Als Ewan in Key West ankam, war er von der pulsierenden Energie und den leuchtenden Lichtern der Stadt begeistert. Er verbrachte Tage damit, durch die Straßen zu schlendern, immer auf der Suche nach dem perfekten Ort für sein Traumrestaurant. Schließlich fand er ein charmantes, historisches Gebäude im Herzen von Key West, das früher ein Lagerhaus war. Es hatte hohe Decken, freiliegende Ziegelwände und eine herrliche Aussicht auf das Wasser.
Mit viel Liebe zum Detail gestaltete Ewan das Innere des Restaurants. Er wollte, dass es ein Spiegelbild seiner schottischen Wurzeln und seiner neuen Heimat war. Das Restaurant, das er “Highland Fare Tavern” nannte, bot eine Fusion aus schottischer und amerikanischer Küche, serviert mit modernem Flair.
Die Eröffnungsnacht war ein Riesenerfolg. Die Gäste waren begeistert von der einzigartigen Atmosphäre und dem köstlichen Essen. Der gute Ruf verbreitete sich schnell, und bald wurde “Highland Fare Tavern” zu einem der angesagtesten Restaurants in Key West. Ewan fühlte sich erfüllt, als er sah, wie Menschen aller Lebenswege in seinem Restaurant zusammenkamen, um gutes Essen und gute Gesellschaft zu genießen. Es war ein Beweis dafür, dass Träume wahr werden können, wenn man den Mut hat, sie zu verfolgen.
Aus Ewan wurde mit den Jahren ein Mann der sich gerne mit jüngeren Männern umgab, er hatte auch die ein oder andere kürzere Beziehung mit einem dieser Männer. Mochte man ihn deshalb als Sugar Daddy bezeichnen, vielleicht ja, vielleicht nein. Auch war Ewan mit den Jahren, eher zu einem Dominanten Mann geworden. Vielleicht war er ja auch mal verliebt, in jungen Jahren. Aber nun mit seinen 36 Jahren war er so weit, um sagen zu können. Das es so was wie die einzige wahre Liebe nicht gab.

Hi, ich bin Levi.
Vor genau 15 Jahren kam ich zur Welt und meine Eltern lebten in wilder Ehe. Okay, vielleicht war es nicht ganz so dramatisch, aber noch bevor sie heiraten konnten, war es auch schon wieder vorbei. Ich war sicher nicht geplant und doch schien mein Dad überglücklich zu sein, auch wenn das bedeutete, dass sich sein Leben von heute auf Morgen komplett verändert hatte. Ich kann mich kaum noch an meine Mom erinnern, denn als ich drei Jahre alt war, kam sie nicht wieder nach Hause zurück. Sie ging, um ein para Dinge zu erledigen, das war das letzte Mal, dass ich sie sah. Ich erinnere mich noch an ihre Stimme und an ihr lachen. Auch wie sie immer duftete, nachdem sie ihr Parfum aufgelegt hatte, doch an ihr Gesicht erinnere ich mich kaum noch. Ein paar wenige Bilder und ein alter Stofftierhund, den sie mir einst schenkte, sind alles, was ich noch von ihr habe. Meine Mom starb und ich vermisse sie immer noch, auch wenn in mir irgendwie noch die Hoffnung steckt, dass all das nur ein Alptraum war und ich irgendwann aufwache aus diesem. Umso älter ich wurde, umso bewusster wurde mir auch, dass es leider die Realität war. Mein Dad und ich schlugen uns durch und wir wurden ein Team.
Meine Großeltern und mein Onkel unterstützen uns und in der Junior High lernte ich neue Freunde kennen, die mich auf dem Weg zum Teenager sein begleiteten und mit denen ich auch heure noch befreundet bin. Ich entwickelte eine große Leidenschaft fürs Skateboard fahren und Eishockey. Ich war meinem Dad immer dankbar, dass er so hart arbeitete und mir auch auf dem Bau viel zeigte und beibrachte. Er hat für uns ein Zuhause geschaffen und ich bin sicher, dass meine Mom stolz auf ihn ist!

Ich spiele im Eishockey Team der Schule und ich liebe es auf dem Eis zu stehen. Zudem interessiere ich mich für Basketball und liebe alle Arten von Sport. Mittlerweile gehe ich auf die Highschool und bin ein Schüler, der sicher mehr geben könnte, wenn er nicht so vielen Tagträumen hinterherrennen würde, doch ich komme klar und würde gern ein Profisportler werden, auch wenn es meinem Dad sicher lieber wäre, dass ich die Collage besuche. Doch das hat noch ein paar Jahre Zeit und bis dahin werde ich sicher etwas finden, das mir wirklich gefällt. Ich bin oft etwas verschlossener, aber ich bin auch ein guter Beobachter und manchmal auch der typische Teenager mit all den Stimmungsschwankungen, die damit zu tun haben, auch wenn ich dies stets abstreiten würde. Die Beziehung zu meinem Dad ist wirklich sehr eng und ich hänge sehr an ihm,. Vielleicht auch weil ich meine Mom so früh verloren haben, aber auch weil wir wirklich zusammengewachsen sind aufgrund all dem, was wir erlebt haben.

Mein Dad hat Alpträume und auch wenn er diese versucht vor mir zu verbergen, bekomme ich sie mit und überlege noch, wie ich ihn am besten darauf ansprechen soll. Ich mache mir Sorge und glaube, dass dies etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hat, von der ich auch nur die Hälfte weiß. Er versucht mich stets zu beschützen, aber ich möchte dies ebenso bei ihm tun! Dass mein Dad schwul ist, das weiß ich und ich habe kein Problem mit all dem, auch wenn ich mich erst daran gewöhnen und es verstehen musste. Ich wünsche mir das er jemanden an seiner Site hat, der auf ihn aufpasst und ihn glücklich macht.