Disclaimer: diese story ist heavily inspired von einem game/story character. Hiermit spreche ich auch eine Triggerwarnung aus, da die Story Themen wie Suizid behandelt.


"I turn off all the lights, I’ll stay alone again – But when I close my eyes, I can’t forget the pain. This pain is my bad luck, It wants me to obey. But I don't want its hug, so I will press replay. The window's open — I see the sky. My eyes are clear — no more blindfold. Now I can feel the warming light, I make a wish for stars to fall. My past ruined my heart, but I won’t fall. Creating my own start, my bright starfall. The window's open — I see the sky. My eyes are clear — no more blindfold. Now I can feel the warming light, I make a wish for stars to fall, I make a wish — to believe anew. 'Cause when stars fall, new things are born. All of our dreams that will come true. And all those souls, so pretty and strong"

Für eine Mutter ist es einer der schmerzhaftesten Tage, die sie je durchleben kann, und gleichzeitig ist es der Tag, an dem sie nie mehr Glück verspürt hat. Wenn man neues Leben, welches sie kreiert hat, in ihre zitternden Arme legt und ihr zeigt, dass der ellenlange Wasserfall von Schmerz es wert war. Es sind die leuchtenden Augen, die kleinen Hände und das überwältigende Gefühl von Liebe, welche jeden vergessen lassen, was vor diesem Moment der Glückseligkeit passiert ist. Seo-yoon war in dieser warmen Nacht am 13. Juli 1997 aber nicht nur mit einem Wunder beglückt worden, sondern durfte gleich zwei kleine Bündel in ihrem Armen halten und voller Liebe in ihre kleinen Gesichter schauen. Zwillinge welche die Namen So-yeon und Mi-yeon erhielten und von nun an der Mittelpunkt ihres Lebens waren. Während die weißen Wände des Krankenhauses ihnen den bestmöglichen Schutz vor der groben Außenwelt gab und sie mit allen nötigen Dingen versorgte, konnte Seo-yoon dies auch unglaublich gut umsetzen und zeigte schnell, dass sie eine wundervolle Mutter für die beiden Mädchen war, obwohl sie selber noch so jung war. Gerade einmal 16 Jahre alt war sie jetzt für 2 weitere Leben, neben ihrem eigenen, verantwortlich und musste sie beschützen. Doch zu ihrem Glück musste sie das nicht alleine bewältigen, denn sie hatte den Vater der Zwillinge, Doo-yeong an ihrer Seite. Aber auch dieser war mit seinen knapp 17 Jahren besser ausgerüstet, um seinen Kindern etwas anderes als bedingungslose Liebe zu bieten. Würde das reichen? So ungern die frisch gebackenen Eltern dies offen zugaben, war es eine Tatsache, die niemand verleugnen konnte. Aufgeben wollten die beiden aber nicht direkt, weshalb es nach ein paar Tagen Zeit war alle nötigen Sachen zu packen und das Krankenhaus mit zwei Gesunden Babys zu verlassen.

In den nächsten Wochen wurde den jungen Eltern schmerzlich bewusst, dass die Konsequenzen ihrer Taten gravierender waren, als sie angenommen hatten. Nachdem Seo-yoon schwanger wurde und das Paar es ihrer beider Familien gebeichtet haben, waren diese schnell dabei ihnen ein Ultimatum zu stellen: das Kind oder ein bequemes Leben mit ihnen. Sie hatten gehofft, dass Seo-yoon und Doo-yeong sich beide für ihre Zukunft entscheiden würden und nicht für ein ungeborenes Kind. Doch lagen sie da falsch. Nun konnte man die Verzweiflung in ihren Gesichtern sehen, wenn sie versuchten herauszufinden, wie sie den beiden Mädchen eine Zukunft bieten sollten. Er war nur am Arbeiten und versuchte irgendwie alles zu bezahlen, jedoch reichte es hinten und vorne nicht. Sie kümmerte sich den ganzen Tag um zwei Babys und hatte keine Chance auch nur irgendwas anderes mit ihrer Zeit zu machen. Wochenlang ging es so weiter, bis Seo-yoons Mutter eines Tages vorbeikam und sah, in welchem Zustand ihre Tochter sich befand. Auch wenn sie diejenige war die dem Ultimatum zugestimmt hatte, konnte sie nicht mitansehen wie ihre Tochter sich durch die Tage kämpfte und ihr Leben nicht vernünftig leben konnte. Dennoch wollte sie auch nicht für die Zwillinge verantwortlich sein. Sie hatte ein Kind und war fertig mit diesem Teil ihres Lebens. Die Familien taten sich also zusammen und redeten so lange auf die jungen Eltern ein, bis diese sich damit einverstanden erklärten, die Mädchen zur Adoption freizugeben.

Nur wenige Wochen später waren So-yeon und Mi-yeon auch bereits auf dem Weg in ihr neues Zuhause. Jedoch war dies nicht etwa in ihrem Geburtsort Seoul oder sonst wo in Südkorea, sondern in einem kleinen Vorort von Atlanta in Georgia in den Vereinigten Staaten von Amerika. Dort sollten sie die nächsten Jahre ihres Lebens verbringen, Teil der Familie Kingsley werden und zu wundervollen Menschen heranwachsen. Anfangs schien genau das zu passieren und die Zwillinge schienen in den ersten 6 Jahren geradezu aufzublühen und dabei auch ihre eigenen kleinen Persönlichkeiten zu entwickeln. Während sie sich Äußerlich so gut wie kaum unterschieden, waren sie von ihrer Person her so verschieden wie Sonne und Mond. So-yeon war ein unglaublich sonniges Kind, hatte immer ein Lächeln auf den Lippen und wurde als aufgeweckt, leidenschaftlich und unberechenbar beschrieben. Mi-yeon hingegen wurde als geheimnisvoll, ruhig und eher zurückhaltend beschrieben. Sie ließ andere nie an sich heran und war es gewohnt, ihre Gefühle für sich zu behalten. Doch sie hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Egal wie viele Freunde So-yeon über die Jahre machte und wie wenige Mi-yeon, sie blieben immer zusammen und eine verließ nie die andere. Etwas, was den beiden bald besonders guttun würde, da sie sich mehr als sonst brauchen werden. Am Abend des 30. August 2005 wurden sie von ihren Adoptiveltern von einer Geburtstagsfeier abgeholt, zu welcher So-yeon ihre Schwester mitgeschleppt hatte. Alles schien wunderbar zu laufen und die Mädchen schliefen schon nach wenigen Minuten im Auto ein, nur um nach ein paar Stunden im Krankenhaus wieder aufzuwachen. Sie waren in einen Autounfall verwickelt worden, welcher ihr Leben auf den Kopf gestellt hatte. Beide Eltern verloren bei diesem tragischen Unfall ihr Leben und entließen die Zwillinge in ein Leben ohne Sicherheit.

Tagelang diskutierte das Krankenhaus mit dem Jugendamt und man versuchte einen Platz für die beiden Mädchen zu finden. Erst wollte man sie so schnell wie möglich in einer neuen Familie unterbringen, jedoch waren die meisten eher abgeneigt Zwillinge aufzunehmen, welche dazu auch noch gerade erst ihre Adoptiveltern veloren hatten und einige Therapiestunden brauchen. Man überlegte sie zu trennen, aber sie wehrten sich vehement dagegen und bestanden darauf zusammenzubleiben. Das resultierte dann darin, dass sie beide erstmal in ein Heim gesteckt wurden. Da Atlanta aber bereits voll ausgelastet war, kamen sie in ein Heim in einem anderen Staat. "welcome to the sunshine state" konnten sich nach ein paar Stunden aus dem Auto heraus lesen und befanden sich in Florida. Nach weiteren Stunden kamen sie auch endlich in einem Heim an, in welchem sie die nächste Zeit verbringen sollten, bis jemand sie beide zusammen adoptieren würde. Schnell merkte man wieder wie unterschiedlich die Zwillinge waren. So-yeon hatte keine Probleme sich in ihrem neuen Zuhause zurechtzufinden und sich mit den anderen Kindern anzufreunden. Mi-yeon hingegen blieb lieber unter sich und las ein Buch oder verbrachte ihre Zeit damit etwas zu lernen. Oft saß sie im Musikraum des Heimes und versuchte sich selbst das Klavierspielen beizubringen oder ein wenig zu singen. Mit der Zeit wurde einer der Lehrer des Heimes auf sie aufmerksam und ermutigte sie zu seinen Lehrstunden zu kommen und dort noch besser zu lernen. Anfangs war Mi-yeon dem eher abgeneigt und wollte ihre Zeit mit dem Klavier lieber alleine verbringen. Aber nach ein paar Wochen raffte sie sich auf und ging zu den Lehrstunden, setzte sich jedoch erstmal nur in die hinterste Reihe und hörte zu. Sie beteiligte sich nicht besonders viel, hörte aber aufmerksam zu und schrieb alles mit um es vernünftig lernen zu können. Musik schien sich langsam aber sicher in ihr Herz zu schleichen und ihr ein Ziel zu geben. Mit den Monaten lernte sie dann nicht nur das Klavier, sondern auch andere Instrumente wie die Gitarre und später auch die Violine. Als die Zwillinge im folgenden Jahr 9 Jahre alt wurden, nahmen sie auch beide zusammen Tanzstunden und lernten Ballett, sowie Jazz und zeitgenössischen Tanz. Dass So-yeon immer wieder Familien hatte, welche sie adoptieren wollten, wusste Mi-yeon nicht, was ihrer Schwester ganz recht war. Denn sie wollte so oder nicht gehen, wenn man ihre Schwester nicht ebenso wollte. Also lebten die beiden Mädchen einige Jahre zusammen in diesem Heim und wuchsen zu wunderschönen, talentierten jungen Frauen heran. Beide zeigten immenses Talent im musikalischen Bereich und hatten unglaubliche Stimmen, welche oft dafür sorgten, dass das ganze Heim still war um ihnen beiden zuzuhören. Jeder im Publikum war sich sicher, dass die beiden nicht für ein ordinäres Leben gemacht waren.



Letzteres sollte sich wohl als wahr herausstellen, als am 13. Juli 2013 auf einmal jemand im Büro des Heimes stand und nach den beiden Mädchen fragte. Es war der 16te Geburtstag der Zwillinge und alle waren im Garten versammelt, um diesen zu feiern. Erst nahm man an, dass sie vielleicht endlich eine Familie gefunden hatten, welche sie beide zusammen adoptieren wollten, auch wenn das eher unwahrscheinlich war, da sie eben schon ganze 16 Jahre alt waren. Als sie beide zusammen ins Büro eintraten, war es als würden sie ihrem zukünftigen Ich ins Gesicht schauen. Die junge Frau, die dort stand, sah den beiden Mädchen so ähnlich, dass sie sofort mit dem Gedanken spielten, dass sie biologische Familie sein könnte. Neben ihr stand ein junger Mann, welcher nur geschockt zwischen den Zwillingen und der Frau hin- und herschaute. Wenige Minuten später stellte sich heraus, dass das Paar ihre biologischen Eltern darstellte. Seo-yoon und Doo-yeong hatten nach so langer Zeit erfahren was mit ihren Kindern passiert war und alles daran gesetzt sie zu finden und hoffentlich nach Hause zu bringen. Es war nicht einfach und die Mädchen waren sich auch nicht sicher, ob sie ihr Leben in den Staaten verlassen wollten, um in Südkorea zu leben. Doch nach wenigen Wochen saßen sie tatsächlich im Flugzeug zurück nach Seoul, um dort mit ihrer biologischen Familie zu leben. Dort angekommen lernten sie als Erstes ihre jüngeren Geschwister kennen, welche 4 und 6 Jahre nach ihnen geboren worden sind. Hye-ji und ihr Bruder Min-ho waren zwei weitere Beweise für die echte Liebe zwischen Seo-yoon und Doo-yeong und wurden tatsächlich von den Familien akzeptiert, da sie beide ihre Zukunft gesichert hatten. Dennoch hatte man nie einen Tag vergehen lassen, an welchem man nicht an die Zwillinge gedacht und versucht hatte, sie zu finden. Von diesem Moment an, waren sie endlich die Familie, die sie immer sein wollten.

Über die nächsten Monate versuchten die Eltern alles über ihre Mädchen herauszufinden und sie so glücklich, wie nur möglich zu machen. Angefangen damit, dass sie die beiden weiterhin förderten und sie zum Gesangsunterricht, Tanzen und zu Musikstunden schickten, während sie natürlich nun auch hier in die Schule gingen. Anfangs fiel es ihnen noch schwer, da sie nie vernünftig Koreanisch gelernt hatten. Aber ihre Eltern gaben ihnen alles Nötige mit auf den Weg und schon bald fühlten sie sich, als wären sie hier aufgewachsen. An ihrem 17. Geburtstag äußerte So-yeon den Wunsch ein K-Pop Idol zu werden. Ein Wunsch, welcher erst nicht viel Anklang beim Rest ihrer Familie fand, besonders da Mi-yeon nicht besonders begeistert aussah. Doch nach ein paar Tagen hatte ihre Schwester sie überzeugt und gemeinsam redeten sie auf ihre Eltern ein und nutzten natürlich auch ein wenig Manipulation. Sie erinnerten sie daran, dass sie sie weggegeben haben und sie Jahrelang im Heim leben mussten. Seo-yoon gab sich geschlagen und meldete ihre Töchter in einer K-Pop-Akademie an. Dank ihres bereits unglaublichen Talents und den vielen Stunden, welche sie bereits in Tanzunterricht, Musikschule und Gesangsunterricht investiert hatten, wurden sie auch schnell angenommen und starteten schon bald die Reise zum K-Pop Idol.

Ein K-Pop Idol zu werden stellte sich als eine der härtesten Herausforderungen ihres Lebens heraus. Es waren nicht nur das rigorose Training, welches ihre Agentur ihnen abverlangte oder die strengen Regeln, welche sie befolgen mussten, wenn es um ihre Fitness, ihre Diät und ihr Äußeres ging. Sie mussten auch ein perfektes Image bewahren, eine unglaublich charismatische Persönlichkeit haben und durften sich keine Fehler erlauben. Überraschenderweise hatte Mi-yeon keine besonderen Schwierigkeiten sich an all das zu halten und den Kopf unten zu halten, damit sie ihre Schwester glücklich machen konnte. So-yeon hatte aufgrund ihrer etwas rebellischen Art mehr Probleme, war jedoch talentiert genug, sodass man oft darüber hinwegsah. Ihr zukünftiger Manager Mr. Kim machte ihnen auch den Vorschlag eine Gruppe zu bilden und nicht nur als Zwillinge den Ruhm zu suchen. Gesagt, getan. Wenige Tage später trafen sie auf die beiden Mädchen Ryeo-eun und Sumin. Zusammen sollten sie nun als SIRENS bekannt werden. Monatelang wurden sie trainiert, man schrieb Songs und verteilte die Rollen. Als Leader sollte So-yeon die Gruppe leiten, während ihre Schwester die Rolle des Visuellen erhielt – das Gesicht von SIRENS. Etwas mit dem Mi-yeon Anfangs überhaupt nicht glücklich war, da sie ihrer Schwester nicht das Rampenlicht nehmen wollte. Doch diese beruhigte sie und versicherte ihr, dass es Sinn ergab, dass sie das Gesicht von SIRENS wurde. So ähnlich sich die beiden sahen, war es Mi-yeon die ein perfektes Gesicht für den Schönheitsstandard der Idole hatte. Ryeo-eun bekam die Rolle der Haupttänzerin und war verantwortlich für die Choreografie der Gruppe und Sumin schrieb die Songs. Über die nächsten Monate wurde alles Mögliche für die Gruppe vorbereitet. Man erstellte einen Instagram Account, postete sneak peaks, ließ die Mädchen ablichten und sorgte dafür, dass Mi-yeon etwas Arbeit als Model bekam, damit mehr Menschen auf die Gruppe aufmerksam wurden. Sie arbeiteten hart und lang, nahmen Musik auf und machten auf ihre Gruppe aufmerksam, bis es Anfang 2015 endlich so weit war und die Mädchen ihre ersten Auftritte hatten. Es fing klein an, aber die SIRENS kamen so gut an, dass es nicht lange dauerte, bis sie ganze Hallen füllten und ausverkaufte Shows hatten. Ihr Weg zum Ruhm hatte begonnen und es ging rasend schnell steil bergauf. Aber ihr Manager wusste, dass sich das alles auch ganz schnell wieder ändern konnte, weswegen er die Mädchen immer wieder daran erinnerte, sich an die Regeln zu halten und weiterhin hart zu arbeiten und zu trainieren. Ein K-Pop Idol zu werden war unglaublich hart, aber eines zu bleiben und nicht in Skandale verwickelt zu werden, war noch härter. Eine Sache war besonders wichtig, wenn man in dieser Welt bleiben und nicht hart und schmerzhaft fallen wollte: Man durfte nicht mit anderen Idols Beziehungen eingehen. Keine romantischen und am besten auch keine platonischen, wenn es das andere Geschlecht war. Das Risiko, das die Fans rebellieren und eifersüchtig werden würden war zu groß. Es schien als würde es keinem der Mädchen große Schwierigkeit bereiten und sie hielten sich meist zusammen irgendwo auf, wenn sie nicht gerade am Trainieren oder unterwegs waren. Schließlich hatten alle 4 das gleiche Ziel.

Zwei Jahre später hatte SIRENS es tatsächlich geschafft. Sie würden in wenigen Wochen ihre erste Asientour antreten und knapp 1 Jahr lang in Asien unterwegs sein. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren und die Mädchen trainierten täglich mehrere Stunden, um bestens für die Tour gerüstet zu sein. Auch Mi-yeon war fleißig dabei und trainierte hart für diese Möglichkeit und tat immer das, was von ihr verlangt wurde. Ihre Schwester nahm ihre Rolle als Leader dabei auch unglaublich ernst und sorgte dafür, dass alles wie am Schnürchen lief und die Mädchen alle Deadlines einhielten, ihre Diät und Trainingspläne befolgten und mit jedem Problem zu ihr kommen konnten. Sie war definitiv die geborene Anführerin. Doch Mi-yeon merkte, dass So-yeon sich auf einmal anfing zu verändern. Anfangs nahm sie an, dass es einfach nur die ganzen Veränderungen um sie herum waren und, dass auch So-yeon nervös vor ihrer ersten großen Tour war. Aber desto näher sie der Tour kamen, desto mehr nahm sie die Veränderung in ihrer Schwester war. Sie wurde immer geheimnisvoller, hielt sich oft zurück und kam manchmal erst viel zu spät zurück in das Haus, in welchem sie gemeinsam mit Ryeo-eun und Sumin lebten. Mi-yeon versuchte mit ihrer Schwester zu reden, aber diese versicherte ihr, dass alles in Ordnung war und sie sich keine Sorgen machen sollte. Doch Mi-yeon war nicht überzeugt. Dennoch ließ sie erstmal von dem Thema ab und konzentrierte sich auf die bevorstehende Tour und dessen erstes Konzert welches in nun wenigen Tagen anstand. Hin und wieder versuchte sie herauszufinden, ob ihre Bandmitglieder die Veränderungen in ihrer Anführerin bemerkt hatten, doch diese schienen davon nichts mitbekommen zu haben. Mi-yeon gab sich also erstmal geschlagen und nahm an, dass sie nur gestresst war und sich Sachen einbildete.

Es war endlich so weit, die erste Tour der SIRENS begann und es waren nur noch wenige Minuten, bis die vier Mädchen auf der Bühne stehen und sich die Seele aus dem Leib performen durften. Sie konnten es immer noch kaum glauben, dass sie sich hier befanden und es geschafft hatten. Die Welt schien sie zu lieben und die Fans hatten die Konzerthalle bis zum letzten Platz gefüllt. War dies wirklich ihre Realität? Für den Moment war es das. Sie betraten die Bühne und gaben dem Publikum die beste Show, die sie ihnen geben konnten. Nach 2 Stunden hatten sie es dann auch schon geschafft und verließen die Bühne mit Kuscheltieren, Blumen und Briefen. Ihr erstes Konzert war ein absoluter Erfolg und sollte den Rest der Tour noch besser machen. Es war immerhin immer gesagt worden, dass das erste Konzert einer Tour bestimmte, wie der Rest laufen würde. Und das sollte sich als wahr herausstellen. Über die nächsten Monate wurde jedes Konzert immer besser als das vorherige und die Mädchen stellten sich als eine Sensation heraus. Sie bereisten Asien, sahen unglaublich viel und zeigten allen, was in ihnen steckte. So-yeon schien sich in der Zeit auch wieder zu ihrem alten Ich zu werden und Mi-yeon wurde wieder ruhiger, was ihre Schwester anging. Der Rest der Tour verlief also auch reibungslos und nach einem Jahr waren sie wieder zurück in Seoul und durften sich eine Pause von 6 Wochen gönnen, bevor sie wieder neue Musik an den Tag legen mussten.

Es waren zwei Jahre seit dem Ende ihrer ersten größeren Tour vergangen und die Mädchen arbeiteten hart daran, ihr Management davon zu überzeugen, ihnen endlich eine Welttour zu buchen. Sie waren eine unglaublich beliebte Gruppe und wurden von allen Seiten mit Geschenken, Briefen und Fragen nach Autogrammen überhäuft. Nach kurzer Überlegung stimmte ihre Agntur zu und sie sollten so bald wie möglich wieder auf Tour gehen. Mit großer Freude gingen die Mädchen ihren Aufgaben nach und bereiteten sich so gut wie möglich auf alles vor. Doch zu der Zeit wurde es auf einmal wieder präsenter, dass etwas mit So-yeon nicht stimmte und dieses Mal war Mi-yeon sich sicher, dass sie sich das nicht einbildete. Ihre Schwester war wieder oft nicht da, zu spät oder unglaublich mysteriös unterwegs. Mi-yeon wollte etwas tun, wurde aber von ihrer Schwester weggeschickt und auch ihr Manager sagte ihr, dass sie sich auf sich selbst konzentrieren musste. Denn mit ihrem wachsenden Ruhm kamen auch mehr Nachfragen bezüglich Modelaufträge. Viele wollten sie für ihre Kampagnen und als Model für ihre Produkte, was es Mi-yeon fast unmöglich machte, sich um ihre Schwester zu kümmern, da ihr einfach die Zeit fehlte. Besonders da So-yeon sie auch nicht mehr an sich heranließ und oft nicht da war. Frustriert gab Mi-yeon sich wieder geschlagen und konzentrierte sich härter auf die Vorbereitungen für die Tour, da es ihr dabei half sich abzulenken.

Es war der Abend ihres ersten Konzertes und die Mädchen mussten in wenigen Minuten auf der Bühne stehen und singen. Doch es fehlte ein Mitglied: So-yeon war nicht aufzufinden. Seit über einer Stunde versuchten alle Anwesenden die Anführerin der Gruppe zu finden und sie herzubringen, doch niemand konnte sie erreichen. Mi-yeon wurde nervöser und nervöser, je länger niemand ihre Schwester finden konnte. Als überlegt wurde, ob man einfach erstmal nur die 3 Mädchen auf die Bühne schickte und So-yeon später, wenn man sie gefunden hatte, wurde Mi-yeon nur wütend und weigerte sich. Sie würde nicht performen können, wenn sie nicht wusste, dass es ihrer Schwester gut ging. Kurz darauf hatte man auf einmal ein Signal von ihrem Handy bekommen und schickte sofort ein Team zu dem letzten Standort dessen. Mi-yeon schloss sich dem Team sofort an, auch wenn ihr Management davon nicht begeistert war. Aber das Mädchen konnte nicht dort bleiben und noch länger warten, bis sie ihre Schwester endlich in Sicherheit wusste. Dass sie nach dem Auffinden dieser aber nie mehr dieselbe sein würde, hätte sie in dem Moment nicht gedacht. Sie sprang ins Auto und ließ sich und ein paar Teammitglieder an einen Standort 20 Minuten entfernt bringen. Ihr Manager Mr. Kim war bereits dort und der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ Mi-yeon das Blut in den Adern gefrieren. Sie fiel praktisch aus dem Auto und schürfte sich die Knie auf, ließ sich von dem Schmerz aber nicht beirren, stand auf und rannte in das Gebäude hinein. Der Anblick, welcher sich ihr bot, raubte ihr alle Luft zum Atmen und zwang sie zurück auf ihre Knie. Sie war zu geschockt, um auch nur einen Ton von sich zu geben, aber die Tränen liefen sofort ihre Wangen hinunter. Sie sah ihre Zwillingsschwester, wie sie ein Seil um ihren Hals hatte und von der Decke hing. Ein umgetretener Stuhl unter ihr. Mi-yeon wusste nicht wie ihr geschah, wehrte jedoch alle Versuche sie hinauszuführen ab. Nach ein paar Minuten stand sie auf einmal wieder auf und rannte so schnell es ging zu So-yeon, welche gerade von Rettungssanitätern heruntergelassen wurde, und packte diese an den Schultern. Der leblose Blick in ihren Augen und ihre bereits kalten Arme sollten genug Beweis sein, dass ihr Herz nicht mehr schlug, doch Mi-yeon wurde hysterisch und schüttelte ihre Schwester in der Hoffnung, dass sie aufwachen würde. Erst als einer der Sanitäter sie mit etwas mehr Kraft packte und wegzog, konnte man So-yeon auf eine Trage legen und wegbringen. Und Mi-yeon musste mit der Schuld leben, dass sie nicht mehr für ihren Zwilling getan hatte.

Wenige Wochen nach der Beerdigung lag Mi-yeon in ihrem eigenen Zimmer im Haus ihrer Eltern und wusste nicht, was sie mit sich anfangen sollte. Die Welttour wurde abgesagt und ihre Bandmitglieder erst einmal nach Hause geschickt. Es war eine Tragödie für die jungen Mädchen und herzzerreißend für Mi-yeon. Ihre Eltern konnten es kaum ertragen, ihre Tochter so zu sehen und gaben sich selbst die Schuld an dem, was passiert war. Ihnen wurde auch schnell bewusst, dass Mi-yeon hier erstmal nicht mehr glücklich werden würde. Also entschieden sie sich ihre älteste Tochter wieder nach Amerika zu schicken, wo im Moment auch ihre jüngere Tochter studierte. Mi-yeon sollte aber unter einem anderen Namen dorthin und sich ebenfalls an der Universität einschreiben. Tatsächlich wehrte die gerade einmal 24-Jährige sich nicht dagegen, sondern hieß den Tapetenwechsel willkommen. Allen war bewusst, dass man sie auch in Amerika erkennen würde, aber dennoch entschied man sich, sie als Romi Seong an die Universität von Miami zu schicken. Seong war der Geburtsname ihrer Mutter und Romi der Zweitname von Mi-yeon. Wenige Tage später war es auch schon so weit und die nun offiziell als Romi bekannte junge Frau stand am Flughafen und verabschiedete sich von ihren Eltern. Sie wusste, dass sie diese Auszeit brauchte um nicht völlig den Verstand zu verlieren und um besser über den Tod ihrer Schwester hinwegzukommen. Miami würde ihr helfen den Kopf freizubekommen und studieren würde ihr ein anderes Ziel geben. Gleichzeitig würde sie dort auch als Barista ihre Zeit verbringen, um zumindest das Gefühl zu haben, ein normales Leben führen zu können.

Seit einiger Zeit befand Romi sich inzwischen in Miami und hatte bereits das Jahr 2024 begrüßen dürfen. Es fiel ihr noch immer schwer über ihre Schwester zu sprechen und hielt sich so gut es ging im Hintergrund. Sie lernte für ihr Studium, arbeitete in einem kleinen Café und war ansonsten nicht besonders auffällig. Sie war einfach noch nicht bereit, sich der Öffentlichkeit zu stellen. Erst als sie vor wenigen Tagen auf einmal einen Brief erhielt, in welchem nichts stand ausser "Your sisters death wasn't suicide", wachte sie langsam aus ihrer Trägheit auf und gewann ein Ziel. Sie musste herausfinden, was es mit dem Brief auf sich hatte. ...tbc.

Es war eine stürmische Nacht in Miami, als Brooke Coyle das Licht der Welt erblickte, sie war das erste Kind der Coyles und ein absolutes Wunschkind. Ihr Eltern hatten lange versucht schwanger zu werden, jedoch mussten sie nach helfen , da ihre Mutter nicht so einfach schwanger werden konnte, es wurde eine verminderte Produktion von Eizellen bei ihr festgestellt, ein Schock für die Coyles, die sich doch so sehr ein Kind wünschten. Sie mussten viele Therapien über sich ergehen lassen, die nach helfen sollten, es dauerte Jahre bis die Schwangerschaft sich dann doch einstellte. Sehr zu Freude von Miss Coyle. Sicherlich bestand auch eine kleine Chance das sie das Kind wieder verlieren könnte, jedoch setzten sie alles dran das dies nicht passierte. Es ging alles gut und Brooke wurde geboren. Sie war der Sonnenschein der Familie. Schon früh stellte sich heraus , das sie gern malte, dies machte sie auch heute noch, neben ihrer Tätigkeit bei der CIA einer Spezialeinheit, dem FBI angehörend. Brooke nutzte das Talent immer dann wenn ihr etwas Angst machte, dann zog sie sich zurück und fing an zu zeichnen, etwas was sie später bei der CIA nutzen können würde. Genau das würde ihr Traumberuf werden. Schon von Kindesbeinen an, liebte sie es Polizistin zu spielen und verhsftete immer ihre Freunde im Kindergarten und später auch in der Schule auf dem Pausenhof. Da merkten ihre Eltern bereits, welchen Weg ihre Tochter mal einschlagen würde. Was weiter später noch geschehen würde, ahnte noch keiner. Als Brooke ungefähr 10 Jahre alt war, stellte sich heraus, das ihre Mutter ein weiteres mal schwanger war, ihre Schwester würde bald auf die Welt kommen. Brooke freute sich, denn sie hatte sich immer eine Schwester oder einen Bruder gewünscht. Das dies nun passieren würde, lies sie immer wieder strahlen. Sie war kein Kind von traurigkeit, das würde sich auch später noch zeigen. Als ihre Schwester geboren wurde, kümmerte sie sich neben ihren Eltern sehr gerne um die Kleine, denn sie wollte doch eine gute Große Schwester sein. Sie half ihren Eltern bei allem was sie nur konnte. Sie wurde sehr früh zur Selbstständigkeit erzogen und konnte somit auch sehr früh für sich selbst Sorgen.

Brooke wurde älter besuchte die Highschool und fand neue Freunde, klar war, sie war ein Teenager und wollte dies auch Leben. Sie ging auf Partys, lernte das Leben als Teenager in vollen Zügen kennen, jedoch nie so weit das sie Ärger bekommen würde, denn so war sie nicht. Ihre Eltern ließen ihr viel Freiraum, so das sie wie andere ihren Alters Leben konnte. Weniger Zeit für ihre Schwester, dies gefiel ihrer Schwester nicht immer, jedoch hatte Brooke immer ein Auge auf sie und dies würde auch später noch so sein, weil sie ebend auch älter war als sie und immer die Große sein würde. Brooke besuchte die Abschlussklasse als das unerwartete passierte. Ihre Schule fiel einem Amoklauf zum Opfer und sie mitten drin, auch ihre Kleine Schwester war mit auf dieser Schule und fiel sogar in die Hände des Amokläufers, jedoch Brooke besaß Mut und wusste ja schon früh was sie studieren wollte, sie wollte an die Polizeischule , also bewies sie einen Klaren Kopf auch wenn sie große Angst an diesem Tag ausstehen musste, denn keiner wusste ob sie das alle überleben würden. Dennoch war sie die jenige die alle zusammen hielt und versuchte gegen den Amokläufer zu handeln. Ihr Köpfchen und ihr handeln, rettete zwar nicht allen das Leben, denn es gab Opfer, jedoch ihre Schwester wurde lediglich angeschossen, überlebte das ganze aber, weil Brooke ihr das Leben rettete, denn der Schuss der fiel, ging durch die Schulter ihre Schwester durch und Traf Brooke, diese warf sich vor ihre Schwester , so wurde sie getroffen und schwer verletzt brachte man die Junge Lady ins Krankenhaus. Ein Langer Leidensweg begann für sie. Sie lag Monate im Koma, weil es ein glatter Durchschuss war, die Ärzte hatten zunächst wenig Hoffnungen, zahlreiche Ops brachten erst nicht den gewünschten Erfolg, jedoch Brooke war eine Kämpferin und gab nicht auf, selbst im Koma kämpfte sie, eine Letzte Op brachte dann doch den Erfolg und 8 Monate später erwachte sie aus dem Koma, musste alles neu erlernen, das schreiben, das Laufen, das sprechen einfach alles, Brooke meisterte das ganze brav.

Mit etwa Anfang 20 war sie ganz genesen und meldete sich auf der Polizeischule an, wurde dort angenommen und ihre Ausbildung begann, es waren harte Jahre, das sie das eine oder andere mal drüber nachdachte, das ganze hin zu schmeißen, jedoch kam das für die Blonde nicht in Frage, sie würde das durch ziehen, denn sie wollte weit kommen, bis zur CIA wo sie heute bei einer Spezialeinheit arbeitete, die so genannte Special Force, diese übernahmen selten gelöste Fälle, sowas wie die Cold Case könnte man es nennen. Brooke erreichte eine volle Genesung, sie meisterte ihre Ausbidlung mit bravour und erhielt den Abschluss zum Cop, verweilte einige Jahre als Streifenpolizistin bis sie weiter ging in die Special Force, erhielt dort einen Auftrag, bei diesem lernte sie den Jungen Asher kennen, sie verstanden sich auf Anbhieb und wurden Freunde, für Brooke bedeutet er alles, denn er war der erste Mann den sie auch näher an sich ran lies.Brooke hatte für Männer sonst nichts über, denn diese interessierten sie nicht, bis Asher in ihr Leben trat. Da änderte sich alles. Jedoch hielt das ganze nur ein Paar Jahre, die beiden erlebten die erste Liebe, machten viele Dinge gemeinsam, dann wurde Brooke durch ihren Job gefordert und verlies für eine Weile Miami, heute ist sie wieder in ihrer Heimat und trifft erneut auf Asher, keiner weiß wie das ganze enden wird, ob die beiden ihr Glück erneut finden werden. Brooke hatte Asher nie aus dem Kopf bekommen können, noch heute spürte man die Anziehung der beiden, denn diese ist sofort wieder da, als sie aufeinander treffen....

In der Familiensache Daniel Mason Parker, geboren am 18.07.1989 gegen Sascha Marie Parker, geboren am 06.03.1990, erkennt das Bezirksgericht Georgetown (Washington D.C) durch den Richter Josef Diaz aufgrund der am 28.11.2022 geschlossenen mündlichen Verhandlung für Recht:

1. Die am 24.9.2011 vor dem Standesbeamten in Georgetown (Washington D.C) geschlossene Ehe der Parteien wird geschieden.
2. Der Versorgungsausgleich wird durchgeführt.
3. Die Gerichtskosten werden gegeneinander aufgehoben.

Die Worte von denen Sascha nie Gedacht hatte, das sie diese jemals hören würde und auch wenn sie froh war dieses Kapitel ihres Lebens endlich abschließen zu können, blickte sie voller Reue auf die letzten, insgesamt, 16 Jahre zurück die sie mit ihrem nun Ex Mann verbracht hatte. 16 Jahre! Und das obwohl sie erst 32 war. Aber gehen wir ein paar Jahre zurück, zurück an den Anfang.
Im Frühjahr 1990 geboren, stand ihre Zukunft von Sekunde eins an unter einem guten Stern. Hunger, Sorgen und Not war etwas das sie als Kind nie erfahren sollte, genau so wenig wie Armut, denn bereits damals war die Familie finanziell Recht stabil aufgestellt – Nichts im vergleich zu Heute aber Sorgen musste man sich nie machen. Selbst dann nicht als 1995, ungeplant und unverhofft, Atheena das Licht der Welt erblickte. Das kleine Wunder das nicht geplant war aber dadurch nicht weniger geliebt wurde. Zwar hielt Sascha ihre kleine Schwester, in den ersten paar Tagen, für eine ziemlich langweilig Puppe die ihre Eltern da aus dem Krankenhaus mitgebracht hatten, fand dann aber doch irgendwann Gefallen an dem zarten, kleinen Mädchen und ihrer neuen Rolle als große Schwester. Und als wäre einmal nicht genug so schlug der Storch zwei Jahre später noch einmal zu. Sophine rundete die Familie ab und bildete das Nesthäkchen im Schwestern Trio. Drei Töchter die sich optisch ähnelten aber charakterlich nicht unterschiedlicher hätten sein können. Sophine der kreative, verträumte Wirbelwind, Atheena die wandelbare, loyale Beschützerin und Sascha selber, die stille und neugierige Streberin.
Streberin, ein Wort das für viele eine Beleidigung war doch nicht für Sascha. Zwar interessierte es sie reichlich wenig was andere von ihr dachten und hielten aber wenn man sie doch einmal mit diesem Wort beleidigen wollte, dann betrachtete sie es eher als eine Art Kompliment. Sie sah einfach nicht was so falsch daran war seine Nase in Bücher zu stecken, statt sich den ganzen Tag in der Mall herum zu treiben oder den neusten Trends und Gossip nach zu jagen. Statt Zeitschriften stapelten sich Bücher in ihren Regalen, statt in Klamottenläden fand man sie meist in Buch Geschäften und während andere sich irgendwann auf Partys schlichen, lag sie auf ihrem Bett und blätterte durch Reiseberichte von Forschern und Wissenschaftlern. Nicht das sie nicht auch ab und zu Mal feiern ging aber solche Auftritte waren eher Rar gesäht und der Gastgeber musste schon ein enger Freund von ihr sein, andernfalls hätte sie ihre Bücher sicher nicht liegen gelassen und auf eben so einer Party lernte sie Daniel kennen.
Daniel Parker war ein Jahrgang über ihr und das genaue Gegenteil eines Strebers, wenn man ihn einer Gruppe zuordnen konnte, dann doch der, der coolen und beliebten Kids. Er war Sportler, hatte einen großen Freundeskreis, rauchte und machte kein Geheimnis daraus das er eigentlich gar keinen Bock mehr auf Schule hatte. Er kam aus ärmlichen Verhältnissen und machte sich nicht selten über die Kids lustig die finanziell besser aufgestellt waren…genau so wie es anders herum nicht selten der Fall war. An jenem Abend war er es der Sascha, in einem Anflug von Nettigkeit ( und der Stille Hoffnung bei der Blondine landen zu können), davor bewahrte betrunken die Treppe hinunter zu fallen und ihr beim Kotzen, in die gepflegten Blumenbeete vor dem Haus, die Haare hielt. Wohl wissend das Sascha alleine nicht mehr nachhause schaffen würde, nahm er sie Huckepack und brachte sie nachhause. Eine Stunde lang. In der kommenden Woche erkundete er sich mehrfach bei ihr ob alles okay sei, wie ihre Eltern reagiert hatten und noch nach andere, eigentlich unwichtigen, Dingen. Immer wieder suchte er das Gespräch mit ihr und ab einem Punkt an waren die beiden so gut wie unzertrennlich. Steckte sie in der Pause ihre Nase in ihre Bücher, saß er mit seinen Freunden in der Nähe. Wenn sie lernte saß er daneben und machte sein eigenes Ding. Konnte sie sich nicht von ihrer Lektüre trennen, packte er sie und schleppte sie ungefragt einfach mit. Sie ergänzten einander und ihre Beziehung verlief harmonischer als alle es vermutet hätten.
Nach Ende ihrer Schulzeit schaffte das älteste Pearson Mädchen es ihren Vater davon zu überzeugen sie die Welt bereisen zu lassen. Geschäftsmann wie er war machte er einen Deal mit seiner Ältesten. Sie dürfte ein Jahr die Welt bereisen, sofern sie sich nach ihrer Rückkehr einen Studienplatz suchen würde. Ein guter Deal, denn was ihr Vater nicht wusste war, das ihr Plan genau das vorgesehen hatte. Sich ihrem Vorhaben angeschlossen trat sie mit Daniel ihre Weltreise an. Von Europa nach Asien, Australien und Südamerika. In den Ruinen von Machu Picchu hielt Daniel um ihre Hand an und somit war die Überraschung für die Familie, nach ihrer Rückkehr, groß. Mit 20 Jahren verlobt und kaum ein Jahr später verheiratet.
Natürlich löste sie das Versprechen ihrem Vater gegenüber ein und schrieb sich für ein Studium an der American University in Washington D.C ein. Kulturanthropologie mit anschließendem Studium von Museolgie und einem entsprechenden Master Abschluss. Das Smithsonian wurde ihr neuer Arbeitsplatz und Washington D.C damit zu ihrem Dauerhaften Zuhause. 11 Jahre lang bauten sich Sascha und Daniel zusammen dort ein Leben auf. Haus, Baum und Hund. Lediglich Kinder waren ihnen immer verwehrt geblieben. Nicht das sie es nicht versuchten. Nein, sie versuchten es öfter, selbst auf dem medizinischen Wege doch es hatte einfach nicht klappen sollen und es war der Frust darüber der schließlich das Ende ihrer Ehe einläuten sollte.
Ein Ende im Guten. Böses Blut gab es nicht zwischen dem einstigen Bilderbuch Traumpaar. Sie beide sahen ein das sie sich in den vergangenen zwei Jahren auseinander gelebt hatten. Im Einvernehmen wurde die Scheidung beantragt. Keiner von beiden wollte einen Rosenkrieg starten. Man regelte die Dinge untereinander, sachlich und ohne Streit, denn nur weil ihre Liebe nicht mehr die selbe war wie früher, hieß es nicht das man einander egal geworden war. Es mochte verrückt klingen aber Sascha war der festen Überzeugung das sie sich seit ihrer Scheidung besser verstehen als in den letzten fünf Jahren ihrer Ehe. Sie verkauften das Haus, teilten den Gewinn gleichermaßen auf und Sascha half Daniel bei seinem Umzug in seine neue Wohnung, während er selber ihr half zurück nach Miami zu ziehen.
Zwar hatte Sascha ihren Ehemann verloren aber einen guten Freund gewonnen. Selbst heute, zwei Jahre später war der Kontakt noch regelmäßig. Seit ihrem Umzug zurück in die Heimat arbeitet Sascha, die ihren Mädchennamen wieder angenommen hatte als Ausstellungsleitung im Museum von Miami . Entwickelte Konzepte zu Ausstellungen, erweiterte die Ausstellungen um ein paar interessante Objekte und kümmerte sich um die digitalisierung der Sammlungsbestände. Lediglich das Connecten innerhalb der Fachwelt, mit Sammlern und Kunsthändlern fällt ihr bis heute schwer, dort legt sie aber Hoffnungen in die Nachhilfe Fähigkeiten ihre Schwestern, die darin deutlich besser waren als sie selber.

Die Weite von Texas, dieses Land, das so groß und mächtig unter dem endlosen Himmel liegt – es ist Teil von mir, tief verwurzelt in meiner Seele. Ich denke oft darüber nach, wie die Erde hier klingt, wenn sie unter den Hufen der Pferde erwacht und versuche diese Klänge mit meiner Erinnerung an die Stimme meines Vaters zu verweben, doch sie entgleiten mir, wie Sand, den man zu fest zu halten versucht.
Seit dem 18.09.2006 schlägt mein Herz für Texas. Woher ich das so genau weiß? An dem Tag wurde ich geboren. Und zwar genau dort. In Navasota, Texas – USA!
Aufgewachsen bin ich auf der kleinen Ranch meiner Eltern. Gemeinsam mit meinem 10 Jahre älteren Bruder Cole. Jedenfalls die ersten 10 Jahre. Meinen Dad habe ich nie wirklich kennen gelernt. Ich war 6, als er verstarb. Manchmal kommt es mir vor, als würde ich durch ein Kaleidoskop der Erinnerungen blicken, in dem jedes bunte Glasstück eine Geschichte meines Vaters darstellt. Die echten Bilder von ihm sind dünn gesät in meiner Erinnerung. Ich kenne ihn also überwiegend nur von Geschichten. Und wie das mit Geschichten und Erinnerungen so ist, merkt man sich nur das, was einen wirklich fesselt. Nur das gute, vor allem, wenn man noch ein Kind ist. als Mein Dad war ein echter Cowboy. Er ritt auf Rodeos und bezwang jeden Bullen. Es gab keinen stärkeren Mann. Vielleicht noch meinen Bruder. Jedenfalls dachte ich das, bis ich 10 war. Zu dieser Zeit nämlich, packte er seine Sachen und verschwand. Ließ Mom und mich allein auf der Ranch zurück. Cole war meine Brücke zu diesem heldenhaften Vermächtnis, zu einem Vater, den ich kaum kannte, und doch verschmolzen die beiden in meinen kindlichen Gedanken oft zu einer Person. Bis zu jenem Tag, als Cole – er hatte in meinen Augen so viel von unserem Dad – seine Siebensachen packte und uns zurück ließ. Es war, als hätte er ein unsichtbares Band zerschnitten, das unsere Familie zusammengehalten hatte. Warum? Ich gebe zu, ich habe und hatte keine Ahnung was wirklich vorgefallen war. Was ihn dazu veranlasste, aber zu der Zeit damals, verstand ich ihn nicht. Von dem Tag an, war ich mit Mom auf mich allein gestellt. Unsere Ranch war zu dem Zeitpunkt ein Anlauf Punkt für Touristen. Denjenigen die Urlaub machen wollten und dabei in die Zeit zurück reisen. Abenteuerurlaub eben. Mit den Hühner aufstehen, Reiten lernen und zum großen Abschluss ein kleiner Viehtrieb mit Übernachtung unter freiem Himmel. Das mein Bruder damit nicht glücklich war, bekam ich trotz meines jungen Alters mit. Er stritt sich oft mit Mom und wollte die Ranch so weiterführen, wie Dad es getan hatte. Und dann ging er einfach.
Etwa in der Zeit beschloss ich, auf ihn zu pfeifen. Ich fand Trost in den wenig greifbaren Erinnerungen an meinen Vater und in dem alten, abgewetzten Cowboyhut, der mir viel zu groß war, aber ich aufsetzte, als könnte ich so ein Stück von ihm bei mir tragen. Meine Welt war diese Ranch, die Stille der Morgenröte, das vertraute Krähen der Hühner, das mir sagte, wieder ein Tag voller Möglichkeiten beginnt – auch ohne die beiden Männer, die einmal den Horizont meines Lebens definiert hatten. Mom und ich, wir waren ein Team, ganz allein, gegen den ständigen Fluss der Zeit, die sich nicht dazu herabließ, auf unsere Gefühle Rücksicht zu nehmen.
Ich war 15, als meine Mom verstarb. Sie hatte Krebs und die letzten Wochen, kam sie kaum noch aus dem Bett. Sie wollte nicht in ein Krankenhaus, auch wenn Doc Morris es immer wieder vorschlug. Sie wollte unter allen Umständen auf der Ranch bleiben. Das war die härteste Zeit in meinem Leben.
Und als sie verstarb, kam Cole zurück, als würde das Schicksal seinen eigenen makaberen Witz mit mir treiben. Warum konnte er nicht sehen, dass die Ranch nicht nur Land und Erbe war, sondern ein lebendiges Wesen, das meine tiefsten Erinnerungen und Träume beherbergt? Wie kann man so etwas einfach verkaufen? Ich war absolut dagegen. Es war unser zu Hause. MEIN zu Hause. Und er verkaufte sie einfach und zwang mich, mit ihm zu kommen. Ich musste alles zurück lassen. Fast hätte er sogar mein Pferd verkauft! Aber den Zahn habe ich ihm schnell gezogen. Ab da ging mein Leben gefühlt nur noch den Bach runter. Damals hasste ich ihn dafür. Auch wenn er mein Bruder war.
Unser Vagabundenleben danach war wie eine seltsame Zwischenwelt, weder hier noch dort. Ständige Bewegung, ständige Veränderung. Ich fing an, die Stabilität zu verstehen, die mir immer so unwichtig erschien, als ich ein Kind war. Cole schien zufrieden, aber ich... ich fühlte mich wie ein Puzzlestück, das nirgendwo reinpasst. Anfangs gerieten wir fast tägllich aneinander und das, obwohl ich im ersten Monat so gut wie kein Wort mit ihm sprach. Zumindest kein freundliches. Aber ich gewöhnte mich wieder an ihn und auch an das Leben, dass wir ab diesem Tag führten. Von einer Stadt in die nächste. Von einem Rodeo zur nächsten Western Show. Cole war damit glücklich. Für mich war es lediglich okay.
Es ist schwer Freunde zu finden, wenn man ständig unterwegs ist. Ich musste online lernen. Cole war keine große Hilfe. Wirklich nicht. Und wenn ich dann doch mal in einer Schule, wo ich Prüfungen ablegen musste, Freunde fand, zogen wir schon wieder weiter.
Ich weiß, Neid ist eine Sünde, aber ich kann mich dem nicht erwehren. Ich beobachte oft die Besucher auf solchen Shows. Die Familien, die gemeinsam einen schönen Nachmittag verbringen. Die gleichaltrigen, die in kleinen Gruppen ihren Spaß haben. Ich kannte von all dem nichts und wollte es so sehr. Eine Freundin. Ein erster Freund. Ein Date. Einen ersten Kuss. Einfach mit gleichaltrigen Spaß haben und abhängen. Shoppen gehen. Auf Partys und all das, was andere in meinem Alter so machten. Aber die meisten die ich kennen lernte waren Männer wie Cole. Und wenn ich doch mal einen Jungen kennen lernte, war es auch Cole, der gleich Stress machte. Dabei war er wesentlich schlimmer. In so gut wie jeder Stadt schleppte er ein anderes Mädchen ab. Ich habe schon aufgehört sie zu zählen. Es nervte einfach nur noch. Und irgendwie wurde es zu meinem Hobby, ihm genauso die Tour zu vermasseln.
Vor kurzem ist dann meine Grandma verstorben und wir fuhren Richtung Florida. Cole hatte ihr Haus geerbt und wollte es verkaufen. Zum ersten Mal überhaupt war ich mit seinem Plan einverstanden. Er wollte das Haus verkaufen und dann mit mir zurück nach Texas, damit ich dort meinen Abschluss machen konnte. Endlich zurück nach Texas und das für länger als ein paar Wochen. Ich würde endlich normal zur Schule gehen können. Freunde finden und vielleicht anfangen, ein normales Leben zu führen. Aber erstmal, mussten wir das Haus reparieren. Aber dann, dann würde es los gehen. Ich freute mich darauf.